1862 kommt Richard H. als Kind der Kaufmannsfamilie Julius und Johanna Hirschfeld in Deutsch-Krone (Westpreußen) zur Welt

1882 Beginn eines Medizinstudiums in Berlin. Später wechselt H. nach Marburg und Leipzig, wo er das Studium erfolgreich abschließt

1887 ärztliche Approbation und Promotion zum Thema „Über Pfannen-Coxitis“ (Entzündung der Hüftgelenkspfannen). Dr. H. lässt sich als praktischer Arzt in der Eisenbahnstraße 27 nieder und engagiert sich bereits im ersten Dienstjahr ehrenamtlich als Impfarzt

1890 Hochzeit mit der Kaufmannstochter Franziska Rosenthal

um 1896 Das Ehepaar H. konvertiert zur evangelisch-reformierten Konfession

1900 Dr. H. ist Mitbegründer des „Verbandes der Aerzte Deutschlands zur Wahrung ihrer wirthschaftlichen Interessen“ und wird als Kassierer in den Vorstand gewählt

1. Januar 1901 Geburt des Sohnes Erich, der im März evangelisch getauft wird

1911 Dr. H. beantragt für seine Familie die Aufnahme in die Leipziger Bürgerschaft, womit der Status „Bürger Sachsens“ verbunden ist. Im Jahr darauf wird dem Antrag stattgegeben

1918 Verleihung des Titels „Sanitätsrat“ für Dr. H.s ärztliches Engagement im 1. Weltkrieg

1922 Umbenennung des „Verbandes der Ärzte Deutschlands – Leipziger Verband“ in „Verband der Ärzte Deutschlands (Hartmannbund)“, H. fungiert weiterhin als Kassierer

1929 legt H. ohne Angabe von Gründen sämtliche Funktionen im Hartmannbund nieder

1933 Ausschluss der Familie H. aus der Evangelisch-reformierten Kirche. Sohn Erich, gleichfalls promovierter Mediziner, emigriert nach Belgrad und nimmt den Namen Erih Hezel an

1938 Aberkennung der Approbation, was das Ende von H.s ärztlicher Tätigkeit bedeutet

nach 1938 ist das Ehepaar H. auf die Unterstützung seitens der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig (IRGL) angewiesen, wofür H. tätige Hilfe leistet

1942 Dr. H. stirbt im Pflegeheim der IRGL in der Färberstraße 11, Beisetzung auf dem Alten Israelitischen Friedhof in der Grabstätte seiner Schwägerin Marie Rosenthal

1942 Franziska H. stirbt im Israelitischen Krankenhaus in Dösen und wird auf dem Alten Israelitischen Friedhof in der Grabstätte ihrer Eltern beigesetzt

1944 Tod Erih Hezels (Erich Hirschfeld) bei einem Bombenangriff auf Belgrad