1818 Jacob H. (1770-1825) aus Brody wird einer der ersten in Leipzig zugelassenen jüdischen Messmakler
1830 Sohn Marcus H. (1796-1873) gründet die erste jüdische Rauchwarenhandlung in Leipzig
1880-1914 Joachim (1843-1922) und Moritz (1868–1923) Harmelin etablieren das Familienunternehmen als europaweit wichtigste Adresse für den Handel mit russischen Borsten und investieren in Immobilien
1913-1914 entsteht das „Leipziger Rauchwarenhaus“ am Brühl 47 – der bis dahin imposanteste Geschäftshauskomplex in Leipzig
1914 Marcus H. fällt im 1. Weltkrieg
1923 Max H. (1895-1951), der ebenfalls Frontsoldat war, führt das Unternehmen erfolgreich durch die Wirtschaftskrise der 1920er Jahre
1930 Festakt zum 100 jährigen Bestehen der Firma, Gründung der interkonfessionell tätigen Marcus- Harmelin-Stiftung
1935 Rassenschandeprozess gegen Max’ Bruder, Dr. jur. Wilhelm Harmelin – KZ Sachsenburg
1939-19 Zwangsliquidation der Firma. Max und Dr. Wilhelm Harmelin gelingt die Emigration nach England – wo beide zunächst interniert werden
1942 Deporation von Sophie Sara Harmelin (1870-1949), der Mutter von Max und Wilhelm, nach Theresienstadt. Sie überlebt und kehrt 1945 nach Leipzig zurück, wo sie 1949 vereinsamt stirbt
Die mehr als 120jährige Geschichte der Firma Marcus Harmelin steht repräsentativ für das wirtschaftliche Auf und Ab am Leipziger Brühl, der zu den drei wichtigsten Welthandelszentren für Rauchwaren gehörte.