Geboren am 12. Mai 1805 in Zerkow (Posen) – gestorben am 9. Februar 1873 in Leipzig
1833 Privatgelehrter in Leipzig. F. findet als Orientalist und Sprachgelehrter schnell große Anerkennung
1838 wird F. als erster jüdischer Hochschullehrer an die Philosophische Fakultät der Leipziger Universität berufen. Er hält Vorlesungen über hebräische und talmudische Sprache und hat starken Anteil an der Renaissance des jüdischen Geisteslebens – in engem Bezug zur fortschreitenden Emanzipation des deutschen Judentums im 19. Jahrhundert. Er trägt mit zahlreichen Schriften zur Entstehung der Wissenschaft vom Judentum bei. Seine Themen sind Geschichte, Literatur und Lehre des Judentums
1838 Bibelübersetzung in Zusammenarbeit mit den Berlinern Leopold Zunz und Michael Sachs sowie dem Glogauer Wissenschaftler Heymann Arnheim
1840-52 Herausgeber der Wochenschrift „Der Orient“, die als wegweisend für die Kenntnis und Erkenntnis des Judentums im Kampf um seine Gleichberechtigung gilt
1848 ist F. dank seines starken politischen Engagements als einziger sächsischer Jude Delegierter im Frankfurter Vorparlament
1864 Ernennung zum Professor. Eine „ordentliche Professur“ bleibt ihm im rückständigen Sachsen wegen seiner jüdischen Herkunft zeitlebens versagt
1869 wird er für sein jahrzehntelanges Engagement um die Gründung und Konsolidierung der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig zu deren Ehrenmitglied ernannt. Eine Vollmitgliedschaft wird ihm wegen seiner seiner „ausländischen Herkunft“ verwehrt
Die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig gestand im Jahre 1873 einem ihrer ersten Ehrenmitglieder eine Grabstelle in der „Ehrenreihe“ des Alten Israelitischen Friedhofes zu. Heute ist die Grabanlage sehr stark verfallen. Die Universität beabsichtigt, in absehbarer Zeit die Restaurierung des Grabsteins zu veranlassen, um die Erinnerung an einen ihrer bedeutendsten Gelehrten zu bewahren.