Bedeutende Grabstellen

Familie Kroch

Abteilung II links vom Hauptweg, Nr. 31 – Wandgrab an der Trennmauer zur Abteilung III

Eine der bekanntesten jüdischen Unternehmerfamilien in Leipzig
  • 1870 Martin Samuel Kroch (1853-1925) aus Breslau lässt sich als Kaufmann in Leipzig nieder

  • 1877 Gründung eines Getreide- und Mehlgroßhandels, zu dem ein Bauerngut, eine Mühle und ein Sägewerk im Erzgebirge gehören

  • nach 1900 Einstieg des Familienunternehmens in den Banken- und Immobiliensektor – Aufbau einer weit verzweigten Struktur, in die die Söhne Hans K. (Bankier, *1887 in Leipzig – † 1970 in Jerusalem) , Kurt K. (Rechtsanwalt und Notar, *1884 in Leipzig – † 1960 in Frankfurt a.M.) und Fritz K. (Direktor der Kühl-Transit AG, *1893 in Leipzig – † 1977 in Tel Aviv) unterschiedlich eingebunden sind – als Mitwirkende in diversen Grundstücksgesellschaften, als Gründungs- und Aufsichtsratsmitglieder der Leipziger Messe AG und als aktive Bauherren

  • 1928 Eröffnung des Bankhochhauses Kroch am Augustusplatz

  • 1929-1930 Bau der Kroch-Siedlung in Neu-Gohlis im Auftrag der AG für Haus und Grundbesitz, deren Hauptaktionär das Bankhaus Kroch jun. KG a.A. von Hans Kroch ist

  • 1938 Verhaftung von Hans und Kurt K. und vorübergehende Internierung im KZ Buchenwald, Zwangsarisierung des Bankhauses Kroch. Fritz K. flieht mit Familie in die Schweiz

  • 1939-1942 Kurt K. emigriert mit Familie in die Schweiz. Hans Kroch flieht mit seinen vier Kindern nach Argentinien und später nach Israel. Seine Ehefrau Ella wird auf der Flucht verhaftet und stirbt im KZ Ravensbrück

Noch heute leben zahlreiche Mitglieder der Familiendynastie Kroch in aller Welt. Kurt Kroch war nach dem 2. Weltkrieg mit seiner Ehefrau und einer Schwester nach Deutschland zurückgekehrt und starb 1960 in Frankfurt a.M. Die 1922 gegründete AG für Haus- und Grundbesitz hat ihren Hauptsitz heute in Berlin – und mit dem Industriepalast auch noch ein Immobilienobjekt in Leipzig.